Phillips untersuchte den Zeitraum 1861-1957 in England und stellte einen direkten Zusammenhang zwischen Löhnen und der Arbeitslosenquote fest. Grafisch stellte sich dies dann in einer Art Kurve in einem Koordinatensystsem dar. Je mehr Löhne gezahlt wurden, desto weniger Arbeitslosigkeit gab es und je weniger Löhne gezahlt wurde, desto höher war die Arbeitslosigkeit. Dies war die Geburtsstunde der Phillipskurve, die 1958 veröffentlicht wurde. Sie wurde zu diesem Zeitpunkt allerdings noch nicht so genannt.
Weitere Forscher beschäftigten sich mit diesem Phänomen und konnten auch für andere Länder und andere Zeiten das gleiche Phänomen feststellen.Schließlich wurde 1960 dann die Phillips-Kurve endlich Phillips-Kurve getauft. In diesem Jahr wurden auch die sogenannten Nominallöhne durch die Inflation ersetzt. Das Ergebnis war das Gleiche => eine höhere Inflation bedeutete weniger Arbeitslose und umgekehrt.
Inflation stellt hierbei die Geldentwertung dar. Dies bedeutet, dass mehr Geld auf den Markt kommt. Bei einer Inflationsrate von zum Beispiel 2 % sind 100.- € nach einem Jahr zwar immer noch 100.- €, aber man kann sich damit nur Dinge kaufen, die vor einem Jahr insgesamt 98.- € gekostet hätten. Inflation ist also nicht sonderlich erstrebenswert.
In Bezug auf die Phillips-Kurve von 1960 nahm man jedoch an, dass man ein Mittel gefunden hätte, wie man effektiv die Arbeitslosigkeit bekämpfen könnte. Die Politiker müssten einfach nur die Gelddruckmaschine anwerfen und zum Beispiel die Inflation auf 5% bringen. Laut den Daten der Phillipskurve müsste es dann weniger Arbeitslose geben. Dieser Effekt stellte sich jedoch nicht wirklich ein und nun fragten sich alle warum. Die Erklärung hierfür fand der Forscher Milton Friedman, der die Theorie der langfristigen Phillipskurve aufstellte. Die langfristige Phillipskurve besagt, dass es ganz egal ist, wieviel Inflation es gibt, die Arbeitslosigkeit bleibt gleich. Die Erklärung war, dass eine Gelddruckerei keinerlei Einfluß auf Dinge hat, welche die Arbeitslosigkeit beeinflussen würden: zum Beispiel Gewerkschaftseinflüsse, Innovationen, usw.
Dies klingt bis jetzt recht paradox, denn die historischen Daten belegten etwas anderes. Man war sich unsicher, was denn nun zutreffen würde. Die ursprüngliche Phillipskurve oder die langfristige Phillipskurve, denn einerseits konnte jeder sehen, dass es einen Zusammenhang gab, andererseits schien man dies nicht künstlich generieren zu können. Die Lösung lag in der Verbindung der beiden Kurven, die man nun kurzfristige und langfristige Phillipskurve nannte. Die kurzfristige Phillipskurve reagiert sehr wohl auf Veränderungen der Inflationsrate, die langfristige überhaupt nicht.
Am besten erklärt sich dies an einem Beispiel: Wenn die Politiker nun beschließen plötzlich sehr viel Geld zu drucken und auf den Markt zu bringen, springt die Inflation nach oben. Niemand hatte damit gerechnet und nun ist zunächst sehr viel Geld im Umlauf. Davon werden Leute eingestellt, Arbeitsplätze geschaffen, usw. Die Arbeitslosigkeit sinkt also und dies ist nichts anderes als die kurzfristige Phillipskurve. Langfristig gewöhnen sich die Leute aber daran, dass die Politik sehr viel Geld druckt, ja sie erwarten es sogar! Folglich ist das Überraschungsmoment weg und alle stellen sich auf die große Geldmenge ein bzw. die nun hohe Inflation. Wegen eben jener Erwartungshaltung und die Gewöhnung an die hohe Inflation steigt nun langsam die Arbeitslosigkeit wieder auf ihren ursprünglichen Stand. Kurzfristig hatte die Aktion also etwas gebracht, später steht man allerdings mit einer hohen Inflation und gar keinem Effekt da.
Bitte immer daran denken, es handelt sich hierbei um eine sehr verständliche und einfache Erklärung der Phillipskurve. Das Thema ist viel komplexer, aber zum grundlegenden Verständnis soll dieser Artikel einen Einstieg bieten.